Dienstag, 28. Oktober 2008

Die Geschichte von Hirn und Mensch ist eine Geschichte voller Missverständnisse.

"Deutschland verblödet!"

"Generation Doof"
"Verdummung muss ein Ende haben!"

Na, kommt das Jemandem bekannt vor?! Die Flut von Artikeln, TV-Beiträgen und Videoclips nimmt kein Ende, die sich eben genau um dieses Thema drehen: wir werden doof.
Oder vielmehr sind wir es schon und das in den meisten Fällen auch noch ohne, dass wir uns dessen bewusst sind. Neu ist das nicht. 
Die Ursachenforschung nach der kollektiven Idiotie lässt mich innerlich schmunzeln, denn eigentlich weiß jeder, was zum geistigen Totalausfall von Millionen Menschen geführt hat. 

Wir selbst sind schuld. So siehts aus, liebe Freunde.
Immer mal schön vor der eigenen Haustür kehren...

Die Feinde, die uns alle dumm machen wollen, sind die Medien. Immer. In jeder Begründung, wieso wir so behämmert durch unsere fluffig-blumige Welt der Bekloppten rennen, sind es jedes Mal die bitterbösen Medien. Ohne Frage muss man eingestehen, dass es im TV nur Grütze gibt, mit so wenigen Ausnahmen, dass diese Perlen kläglich im Programmheft der Wahl absaufen. Aber der Mensch schuf an der Glotze auch nen Knopf, mit dem man selbige ausschalten kann... 

Natürlich können wir selbst bestimmen, womit wir uns tagtäglich medial zudröhnen. Aber die Flut und die unbändigen Massen an meist qualitativ minderwertigen Informationen machen es schwer herauszufiltern, was wirklich wichtig ist und was eher in die Rubrik Hirnschmalzabbau gehört. Paris Hiltons Pfläumchen auf ner Party fällt eher in letztere Kategorie. 

Womit wir zum nächsten Punkt kommen, der uns alle zwar mehr oder weniger interessiert oder fasziniert, unseren mentalen Fähigkeiten (ich meine damit kein Uri-Geller-Gerotze im Stil von "Ich kann den Tisch schweben lassen") leiden aber massiv darunter. Stars, Sternchen, D-, E- und F-Prominente, Castingtörtchen und Modelpussies... Damit beschäftigen sich die meisten Deutschen am liebsten nach Feierabend. Und seit einiger Zeit hat diese Begeisterung für sinnbefreites Casting-Entertainment einen neuen Berufswunsch unter Heranwachsenden hervorgezaubert. 

Star wollen alle werden. Reich, berühmt und schweinesexy. 
Es wäre vermutlich leicht arrogant, wenn ich an dieser Stelle sage, dass es einige wenige wirkliche Stars gibt, die das durch Talent, harte Arbeit und ein gutes Management- und Marketingteam geworden sind (in welcher prozentualen Verteilung sei dahingestellt....) und 99,99% aller Castingteilnehmer im Leben nie das Zeug dazu haben werden. Aber ich sags trotzdem. Lernt was ordentliches, menschenskinder!

Würde z.B. ein Teil der lieben TV-Gucker ihr Sehverhalten ändern und nicht Dieter Bohlen Rekordeinschaltquoten bescheren, dann wär das vielleicht der Anfang einer wunderbaren Freundschaft zwischen Hirn und Besitzer. 

Das Leben kann doch so schön sein. Lebt sich doof natürlich auch einfacher....

So, Serie läuft.
Cheers.


1 Publikumsreaktionen:

Anonym hat gesagt…

weise worte die die dottie da geschrieben hat!!
kann mich der meinung nur anschliessen...